Am frühen Samstagmorgen des 2. März zwitscherten schon munter die Vögel als sich die Ausflügler am Reisebus einfanden. Pünktlich startete man Richtung Süden nach Friedrichshafen ins Dornier Museum. Gesteuert wurde der Bus von unserem neuen Mitglied Günter Rauer, Motorflieger aus Heubach. Mit dabei waren auch Flieger benachbarter Vereine aus Neresheim und Ellwangen sowie Angehörige und Gäste. Während der entspannten Busfahrt lag die Umgebung zunächst im Nebel. Beim Eintreffen in Friedrichhafen lichtete sich der Nebel und die Sonne kam heraus. Der Senkrechtstarter Do31 posierte bereits im Parkverbot vor dem Eingang für uns. Vor dem Beginn der Museumsführung in zwei Gruppen war noch ausreichend Zeit für ein zweites Frühstück im DO-X Restaurant bei Croissants oder Brezeln. Unser Guide Marcel startete mit uns im Außenbereich. Spannend, insbesondere für uns Piloten, erklärte er die technischen Details zu Flächenprofilen, Tragflächenformen und „ursprünglicher“ Technologie zur Flächennasenenteisung.
Im Innenbereich erfuhren wir dann mehr über die Stationen von Claude Dorniers Schaffen. Inspiriert von der beginnenden Luftfahrt bewarb sich Dornier erfolgreich um eine Anstellung beim Grafen Zeppelin. Dieser unterstützte ihn dann auch bei der Gründung seines eigenen Unternehmens. Klasse war, wie Marcel uns die technischen Details der Modelle und Weiterentwicklungen der Bautypen nahebrachte.
Herausragend für die damalige Zeit waren die Entwicklung und Einführung der Leichtmetallbauweise, dem Einsatz von Doppelmotoren und der Flossenstruktur.
Die Verbindung des Wissens und der Erfahrungen aus dem Schiffbau mit dem Flugzeugbau brachte sogenannte Flugboote und Flugschiffe hervor, insbesondere für das Fliegen über Wasser.
Krönendes Beispiel war die DO-X mit 6 Doppel-Motoren. Insgesamt wurden davon lediglich drei Stück in den Jahren 1928 bis 1931 gebaut. Die Menschen strömten staunend in Scharen, wo immer dieses Flugschiff in der Welt auftauchte. Selbst der Prinz of Wales besichtigte dieses Meisterwerk der Ingenieurskunst des herausragenden, stets weit vorausdenkenden Erfinders Claude Dornier. Kennzeichnend für sein Wirken waren sein analytisches Denken und systematisches Vorgehen. Der Komfort ähnelte damals ja eher dem eines Wohnzimmers als dem Innenraum von Flugzeugen. Obwohl wir in der begrenzten Zeit von etwa 100 Minuten nicht einmal die Hälfte der Ausstellungsstücke betrachten konnten, tauchten wir doch ein gutes Stück weit in die Welt des Visionärs und Wegbereiters Claude Dornier ein. In den 60er Jahren weitete Dornier das Geschäft u.a. mit dem Einstieg in die Raumfahrt und in die Sattelitentechnik aus. Systeme für das Weltraumteleskop Hubble oder das Space Lab waren kennzeichnend dafür. Die Zeit beim „Ritt“ durch die 6.000 qm große Ausstellung mit über 400 Exponaten samt Flugzeugen im Innen- und Außenbereich verging wie im Fluge. Die gewonnenen Eindrücke mussten am Nachmittag, zusammen mit den vorzüglichen Speisen im DO-X Restaurant erstmal verdaut werden.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Museum fuhr uns unser Vereinskamerad Günter mit dem Bus weiter nach Friedrichshafen. Natürlich darf in dieser Gegend ein Flanieren entlang der Seepromenade nicht fehlen.
So konnten wir den eindrucksvollen Anblick der schneebedeckten Schweizer Berge in der Frühlingssonne genießen.
Coole Typen mussten natürlich noch das Wasser prüfen, … es ist übrigens noch recht kühl und auch ziemlich nass … Die Wasservögel sind allerdings bereits in Frühlingslaune.
Aufgeladen und teilweise müde machten wir uns am späten Nachmittag auf den Heimweg. Nach gut 2 Stunden Rückfahrt erreichten wir vor 19 Uhr unseren Flugplatz, wo sich die meisten Kameraden diesen ausgefüllten und erlebnisreichen Tag am Stammtisch in unserer Flugplatzgaststätte ausklingen ließen. Schee war’s.