Bei den Junioren Europameisterschaften der Segelflieger landet Paul Schwarz vom Luftsportring Aalen auf dem vierten Platz. Ein herausragendes Ergebnis!

Luftsportring-Pilot Paul Schwarz war zum ersten Mal bei einer internationalen Meieterschaft als Teilnehmer.

Er flog bei der Junioren-Europameisterschaft der Segelflieger im slowakischen Prievidza mit. Diese Meisterschaft bot alles, was sich Leistungspiloten im Strecken- Segelflug vorstellen können. Anhaltend schlechtes Wetter an dem keine Meisterschaftsflüge stattfinden konnten, „Hammerwetter“ mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 120 km/h, Blauthermik mit schwachen Aufwinden und keinen Wolken. Unser Paul hat bei allen Wetterlagen eindrücklich gezeigt, dass er inzwischen auch auf internationalem Niveau unter den besten Segelfliegern Europas mithalten kann. Sogar ein Tagessieg konnte der Student aus Kirchheim am Ries für sich verbuchen.

Doch nicht nur der vierte Platz in der Standardklasse ist ein hervorragendes Ergebnis. Zusammen mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft errang er bei den 7. FAI Junior Gliding Championships im slowakischen Prievidza Silber in der Teamwertung.

Allein schon die Anfahrt nach Priedvidza war für Ihn und sein Rückholteam Anette und Dieter Schmieg eine Herausforderung. Die Anfahrt in die Slowakei mit Auto und Segelflugzeuganhänger dauerte über 12 Stunden.

Eine andere, fremde Umgebung und die vielen neue Eindrücke, die sind beim Segelfliegen nicht zu unterschätzen. „ Es waren für mich ja fast alle Konkurrenten Unbekannte. Ich kannte ihre Namen und Platzierungen aus meinen persönlichen Vorbereitungen. Wie sie fliegen, ihr Flugstil und ihre Performance waren mir unbekannt!“ so Paul Schwarz.

„Ebenso konnte ich ihr Leistungs-Niveau vorher nicht einschätzen!“ Das deutsche Team hat sich grundsätzlich sehr gut auf diese EM vorbereitet. „Es ist ja nicht nur der Sport, wir hatten es ja auch mit einer anderen Kultur, einer fremden Sprache und einer komplett anderen Umgebung zu tun!“ so Schwarz. Die Landschaft ist sehr bergig. Bestens unterstützt war er durch sein Rückholteam. Anette und Dieter Schmieg sind ebenfalls mit dem Segelflugsport seit ihrer Jugend eng verbunden. Seit Paul Schwarz bei Meisterschaften aktiv mitfliegt, unterstützen ihn die beiden.

„Meine Rückholer Anette und Dieter haben mich sehr gut unterstützt. Dazu hat der gute Teamgeist im deutschen Team mir noch einmal Rückenwind gegeben. Wichtig war es für mich entspannt zu bleiben und nichts zu erzwingen. Das ist gerade im Flug absolut wichtig, bei teils unlandbarem und unübersichtlichem Gelände. Insgesamt aber war es anstrengend und nicht einfach in der Luft durch schwierige taktische Entscheidungen und schwaches Wetter!“ 

Paul Schwarz fliegt mit der LS-8 des Luftsportrings Aalen. Schon über zwanzig Jahre alt, aber immer noch das Beste was es in der Standard-Klasse gibt. Der LSR Aalen hat das Flugzeug in den letzten Jahren technisch auf den neuesten Stand gebracht. „Diese LS-8 wird auch noch in vielen Jahren das Maß aller Dinge sein. Wir unterstützen unsere Nachwuchspiloten so gut es geht!“, so Manfred Streicher vom LSR Aalen. Neue Instrumente und der gute Allgemeinzustand erfordern viel Engagement der Mitglieder. Paul Schwarz hat gemeinsam mit der Werkstatt-Crew des Luftsportrings ungeheuer viel Arbeitszeit im vergangenen Winter in dieses, aber auch in die anderen Vereins-Segelflugzeuge gesteckt!“ 

Schwarz führt weiter aus, „Wir hatten meistens eher schwaches und nicht ganz einfaches Wetter. Da war ich gefordert. Man musste sehr taktisch vorgehen, sonst konnte man viele Punkte verlieren. So ging es mir am 5.Wertungstag, ein Regen-Schauer hatte die Abfluglinie zu gemacht. Deshalb konnte ich erst spät die Aufgabe starten und dann habe ich auch noch viel Zeit verloren. Allgemein war das Terrain sehr interessant, aber auch herausfordernd. Ich bin bei schwachem Wetter, teils geländenah am Hang geflogen. Da musste ich vorausschauend und vorsichtig fliegen!“

Das Fazit von Paul Schwarz ist positiv: „Ein sehr interessantes Erlebnis mit vielen neuen Eindrücken. Ich habe neue Erfahrung auch im Gebirgsflug gesammelt!“

Der Segelflugreferent des LSR-Aalen Manfred Streicher ist beeindruckt Pauls Leistung. „Einen dicken Glückwunsch an unseren Junioren Paul, bei einer Europameisterschaft unter die Top 5 zu fliegen ist eine Wahnsinns Leistung. Paul hat das Segelfliegen im Luftsportring Aalen von der Pike auf gelernt. Wir alle in Elchingen sind stolz, dass wir es im Luftsportring immer schaffen, Top-Piloten auszubilden!“ 

Auch Der Vorstandsvorsitzende Helmut Albrecht ist begeistert, „Wenn man bedenkt, dass Paul fast keine internationale Erfahrung hatte, ist das ein richtig gutes Ergebnis“, resümiert der LSR- Vorstand

Für Paul Schwarz geht es nächstes Jahr entspannt mit dem Segelfliegen weiter. Zur Weltmeisterschaft, die ja 2026 am eigenen Flugplatz in Elchingen stattfindet, ist nur der Erste, also der Europameister qualifiziert. „Ich fliege voraussichtlich keinen Wettbewerb. Mein Studium und was dann anschließend kommt, hat Priorität!“

Lange Strecken ohne zu Kreisen, das ist die Taktik im Leistungssegelflug, um hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielen zu können. Möglichst immer im Geradeausflug „im Delphinstil“ große Speed machen, Hochziehen, um dann weiter zu fliegen. Paul Schwarz ist ein Könner dieser Taktik. Die Fähigkeiten wird er über der Schwäbischen Alb sicher noch weiter verbessern und bei späteren Meisterschaften anwenden können. Im Segelflugsport gilt man bis zu seinem 25. Geburtstag als Junior.

Die Leistungsdichte der Piloten während der EM war sehr hoch, umso mehr freut sich Paul Schwarz, dass er es sogar auf das Tagessieger-Treppchen geschafft hat. „Gold für die Mannschaft hätten es um ein Haar auch noch gegeben!“