„Vom Winde verweht“, hätte es heißen können. Am Pfingstwochenende herrschten über Deutschland wirklich außergewöhnliche Wetterbedingungen. Der Wind blies sehr kräftig aus Südwest; teilweise mit über 30 km/h.
Besonders am Pfingstsamstag machte es der Wind den Bundesliga-Piloten schwer. Wegen der starken Regenfälle an den beiden Vortagen und bis in den frühen Samstag Morgen war die Luft zudem noch sehr feucht. Für Segelflieger sind das keine optimalen Bedingungen. Wolken, die sonst verlässlich die Thermik, also die Aufwinde anzeigen, sind dann oft „Dummies“, welche die Piloten anlocken. Wenn der Segelflieger unter der Wolke den Aufwind vergeblich sucht, geht es meistens nur runter statt hoch. Auch wegen dieser Wetterbedingungen war die Wolkenbasis nicht sehr hoch über Grund, maximal 1100 Meter. Die Piloten hatten also nur einen kleinen Entscheidungsspielraum. Josef Blümle, Roland Rittner, Jochen Elser, Bernd Schmid und Michael Kost versuchten am Samstag das Maximum aus der Wetterlage herauszuholen. Ihre Flugwege führten sie zuerst von Elchingen Richtung Süden zur Donau. Zwischen Dillingen und Günzburg war eine gute Linie zu erkennen. Entlang der Donau war die geplante Strecke erst mal gegen den Wind Richtung Südwesten. Bernd Schmid schaffte es bis Sigmaringen, bevor er wendete. Michael Kost kam nur bis kurz vor Zwiefalten. Auch Roland Rittner hatte schwer mit dem Wetter zu kämpfen. Schnellster war Markus Frank mit dem Discus 2a, den er auch während dem Grand Prix in Elchingen fliegen wird. Doch auch er kam auf dem Rückweg nur bis Laichingen. Dort musste er auf dem Segelflugplatz landen.
Deutlich besser war dann die Witterung am Pfingstsonntag für das Aalener Bundesliga Team. Wieder wurden die Strecken entlang der Südkante der Schwäbischen Alb -entlang der Donau- gelegt. Manfred Streicher schaffte es sogar bis in den Südschwarzwald.
Markus Frank hat über Leibertingen südlich des Oberen Donautals gewendet. Erwin Ziegler bei Tuttlingen. Mit dem starken Rückenwind ging es dann wieder zurück Richtung Heimat. „Der Rückenwind hat uns dann gut geholfen!“, so Manfred Streicher. Er schaffte die Strecke von 279 Kilometer mit einem Durchschnitt von 102km/h. Die Taktik der Elchinger ging auf. Auch Josef Blümle hat mit über 105 km/h einen beachtlichen Durchschnitt geflogen. Der schnellste Aalener war Markus Frank. Er flog mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 114 km/h.
Auch Bernd Schmid hat die Wolken am Himmel über dem Härtsfeld beobachtet und seinen ursächlichen Plan, am Boden zu bleiben und den nahenden Grand Prix vorzubereiten, verworfen und seinen Ventus startklar gemacht.
Insgesamt hat der LSR-Aalen bei dieser 4. Runde 15 wichtige Punkte erflogen. Ein guter 3. Platz hinter den Vereinen aus Bad Wörishofen und Königsdorf. Beide aus Bayern.
In der Gesamtwertung der Liga liegen die Aalener weiterhin auf Platz 2. Königsdorf ist Erster und Bad Wörishofen liegt hinter dem LSR Aalen auf Platz 3. Obwohl am kommenden Wochenende in Elchingen der Grand Prix beginnt und viele der Aalener in der Organisation eingebunden sind, werden die Piloten des LSR-Aalen in der Liga auf Punktejagd gehen. Markus Frank, Steffen Schwarzer und Paul Schwarz sind als Teilnehmer des Grand Prix Garanten für schnelle Flüge.